Ausstellung "You Know That You Are Human"

Die Ausstellung „You Know that You are Human“ mit ukrainischen Fotografinnen und Fotografen stellt das Individuum und den Menschen in den Vordergrund. Das Projekt wird von Kateryna Filyuk kuratiert, der Gewinnerin des Visualise-Programms des Ukrainischen Instituts.

Wann?

2022-2023

Wo?

Berlin, Mürsbach, Weimar

Bereich

Bildende Kunst

Über Projekt

You Know that You are Human führt den Betrachter durch eine kuratorische Auswahl von 50 Jahren ukrainischer Fotografie, die verschiedene Genres, Schulen und künstlerische Ansätze präsentiert, wobei bei allen der Mensch als Hauptobjekt der Analyse und Erforschung im Mittelpunkt steht.

Der Titel ist dem berühmten Gedicht des ukrainischen Dichters Vasyl Symonenko aus den 1960er Jahren entlehnt: Ти знаєш, що ти – людина / Du weißt, dass du ein Mensch bist, das eine bestimmte Hymne des Lebens darstellt. Heute – in Zeiten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – rufen diese einfachen, aber kraftvollen Verse mit besonderer Dringlichkeit zu Menschlichkeit, Solidarität und Zusammenhalt auf.

Die Arbeiten der ukrainischen Fotografinnen und Fotografen geben einen entscheidenden Einblick in die Veränderungen der ukrainischen Gesellschaft seit den 1960er Jahren, von den Jahren, in denen sich der Traum vom Sozialismus allmählich als gescheitert erwies, bis zu den letzten Monaten des aufopferungsvollen Kampfes der Ukrainer für ihr Land.

Die Ausstellung zeigt die Werke der folgenden ukrainischen Fotografinnen und Fotografen: Valentyn Bo, Oleksander Chekmenev, Maryna Frolova, Oleksander Glyadyelov, Borys Gradov, Alena Grom, Viktor und Sergey Kochetov, Yulia Krivich, Sasha Kurmaz, Viktor Marushchenko, Serhiy Melnitchenko, Boris Mikhailov und Mykola Ridnyi, Valeriy Miloserdov, Iryna Pap, Evgeniy Pavlov, Paraska Plytka-Horytsvit, Roman Pyatkovka, Natasha Shulte, Synchrodogs, Victoriia Temnova, und Mykola Trokh.

Die Ausstellung hat in jedem neuen Raum, in dem sie gezeigt wurde, neue Formen angenommen. Ende 2022 wurde die Ausstellung in der Zionskirche in Berlin uraufgeführt. Die zweite Iteration fand in der Galerie THE in Mürsbach statt, wo sie durch die Skulpturen des bekannten ukrainischen Dissidenten Vadym Sydura ergänzt wurde.

Anschließend reiste die Ausstellung nach Weimar, wo die Arbeiten von 23 ukrainischen Fotografinnen und Fotografen zusammen mit den Videoarbeiten von 10 in Berlin lebenden Künstlern präsentiert wurden. Kuratiert wurde die Ausstellung von Kateryna Filyuk und Rachel Ritz-Volloch.

Die Ausstellung wurde organisiert von IZOLYATSIA. Plattform für Kulturinitiativen. und MOMENTUM (Berlin) mit Unterstützung des Ukrainischen Instituts, des Goethe-Instituts und des Goethe-Instituts im Exil.

Ausstellngskatalog

»Für das deutsche Publikum hätte die Ausstellung eine außergewöhnliche Gelegenheit sein können, die ukrainische Fotografie aus einer historischen Perspektive kennenzulernen. Einige Namen mögen ihnen sehr bekannt sein, wie Boris Mikhailov, der seit langem in Berlin lebt und internationalen Ruhm genießt; andere bergen vielleicht die Möglichkeit von Entdeckungen. Und die Tatsache, dass sich die Ausstellung hauptsächlich auf Menschen konzentriert, könnte es ihnen ermöglichen, von der Mikroebene eines Individuums abzuweichen und die Veränderungen zu erkennen, die in der ukrainischen Gesellschaft seit der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute stattgefunden haben.«

»Heute, da das ukrainische Kulturerbe ständig durch russischen Beschuss und Bomben zerstört zu werden droht, gewinnt die ukrainische Kunst besondere Bedeutung und Relevanz. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind viele Künstler von ihrer künstlerischen Praxis zum Militär gewechselt, und die ukrainische Kunstszene verteidigt ihre Handlungsfähigkeit und das Recht, sich auf dem kulturellen Schlachtfeld zu Wort zu melden. Viele Kulturmanager haben sich in brillante Freiwillige verwandelt, die nicht enden wollende Ströme humanitärer und militärischer Hilfe aufbauen und koordinieren. Mittels zeitgenössischer Kunst und kritischer Reflexion können wir aufzeigen, was die Ukrainer heute erleben.«

Visualise-Program

„You Know That You Are Human“ ist ein Gewinner des internationalen Ausstellungsförderungsprogramms „Visualise“ des Ukrainischen Instituts. Das Programm unterstützt internationale Ausstellungsprojekte zur Förderung der ukrainischen Kunst in der Welt und zum Aufbau neuer institutioneller Partnerschaften. „Visualise“ bietet Möglichkeiten für Co-Programmierung, Co-Finanzierung und Kommunikationsunterstützung. Im Jahr 2021 wurde das Projekt „You Know that You are Human“ als bemerkenswertes Kunstereignis ausgewählt, das die ukrainische Fotografie repräsentiert.