Ausstellung „Ukrainian Dreamers. Charkiwer Schule der Fotografie“ (Oktober 2023 – 7. Januar 2024)

Am 12. Oktober 2023 eröffnet das Kunstmuseum Wolfsburg die umfassende Ausstellung Ukrainian dreamers. Charkiwer Schule der Fotografie”. Der Kurator der Ausstellung Sergiy Lebedynskyy schuf nach dem Beginn der russischen Großinvasion im 2022 fast 5.000 Fotografien aus Charkiw nach Wolfsburg. Die Schau präsentiert die einmaligen Originale aus diesem wertvollen Archiv.

Foto: Boris Mykhailow aus der Reihe „Sandwich“

Die Charkiwer Schule der Fotografie stellt eine einzigartige Erscheinung der europäischen Fotogeschichte des letzten Jahrhunderts dar. Eine Gruppe Fotografen in der damals noch sowjetischen Charkiw suchten nach einer der sowjetischen Wirklichkeit alternativen Welt und entwickelten so ihre eigene Fotoästhetik. Fehlfarben, Experimente mit dem Film, Doppelbelichtungen, Nacktheit – das alles schuf auf den Bildern eine verträumte Parallelwelt fern von der sowjetischen Ideologie.

Es sind rund 5.000 Fotografien und über 70.000 Negativen – zusammen fast 2.000 Kilogramm Material –, die Sergiy Lebedynskyy einige Wochen nach Beginn des russischen Angriffskrieges nach Wolfsburg geschaffen hat. Die Werke sollten eigentlich in dem von Lebedynskyy neugegründeten Museum of the Kharkiv School of Photography (MOKSOP) in Charkiw gezeigt werden – eigentlich, aber dann begann im Februar 2022 der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands. In sonst leer gebliebenen Transportwagen der humanitären Hilfe haben die Fotografien ihren Weg hinaus aus dem Kriegsgebiet gefunden und landeten schließlich in Lebedynskyys Keller in Wolfsburg.

Das Kunstmuseum Wolfsburg hat dieses Konvolut vorübergehend in seinem Depot fachgerecht eingelagert.

Nun wird ein Teil dieser bedeutenden Sammlung vom 13. Oktober 2023 bis 7. Januar 2024 in der Ausstellung „Ukrainian Dreamers. Charkiwer Schule der Fotografie“ gezeigt.