Ukrainisches Programm beim Theatertreffen
Fünf Performances, vier Podiumsdiskussionen, zwei Videoinstallationen und eine Ausstellung — ein umfassendes ukrainisches Programm bei dem internationalen Theaterfestival „Berliner Theatertreffen 2023”.
Wann?
12.-29. Mai 2023
Wo?
Berlin
Bereich
Musik
Über Projekt
Das 60. Theatertreffen bietet im Rahmen des neuen transdisziplinären Begegnungsformats „10 Treffen“ ein umfangreiches ukrainisches Programm. Zwei von zehn Treffen – Responsibility Treffen und Herstory Treffen – sind der Ukraine gewidmet.
Das Responsibility Treffen beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Verantwortung gegenüber denjenigen gezeigt werden kann, die ihre persönlichen und strukturellen Voraussetzungen für die Arbeit am Theater verloren haben. Das Herstory Treffen befasst sich mit aktivistischen weiblichen* Praktiken und stellt Fragen nach Identität und sich verändernden (Frauen-)Rollen in unruhigen Zeiten.
Das ukrainische Programm wird durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefördert. Das Ukrainische Institut war inhaltlicher Partner der vier Podiumsdiskussionen über die Ukraine.
Postcolonialism in Ukrainian Culture
Koloniale Verantwortung und andauernde postkoloniale Prozesse sind die Themen einer Diskussion über die generationsübergreifenden Erfahrungen und Subjektivität der heutigen Ukraine.
Referent:innen:
Franziska Davies, Autorin und Osteuropa-Historikerin
Vasyl Cherepanyn, Philosoph und Leiter des Visual Culture Research Center
Magda Szpecht Regisseurin, Künstlerin und Journalistin
Moderation Alona Karavai, Kuratorin und Vorstandsvorsitzende der internationalen Organisation MitOst e.V.
Legacy of appropriation
Um postkoloniale Kritik in den Diskurs zur Wahrnehmung der ukrainischen Kultur einzuführen und Aneignung zu thematisieren, werden wir gemeinsam mit den eingeladenen Teilnehmenden den Ursprung und die originäre Erscheinung der ukrainischen Kultur in Westeuropa diskutieren.
Referent:innen
Karolina Wigura, Ideenhistorikerin, Soziologin, Journalistin
Kateryna Tarabukina, Kuratorin und Teil der Leitung Vitsche e. V.
Kateryna Botanova, Kulturkritikerin, Kuratorin, Autorin
Andriy May, Regisseur, Schauspieler und Theaterkurator
Moderation Eva Yakubovska, Regisseurin, Aktivistin und Ko-Gründerin Vitsche e. V.
Struggle for Existing and Solidarity
Das Phänomen der revolutionären und nachrevolutionären Solidarität der kritischen Zivilgesellschaft und die nachhaltige Entwicklung der Freiwilligenbewegung in der Ukraine sind untrennbar mit der Tradition des anti-imperialistischen Freiheitskampfes verbunden, der wiederum auf Diversität, einer Vielzahl an Nationen, Religionen und Kulturen sowie liberalem Feminismus und Zusammenhalt beruht.
Referent:innen:
Lydia Nagel, Wissenschaftlerin, Übersetzerin
Kateryna Mishchenko, Autorin, Herausgeberin, Übersetzerin
Nina Khyzhna, Regisseurin, Performerin und Choreografin
Liuba Ilnytska, Dramaturgin, Kritikerin, Kuratorin
Moderation Kateryna Stetsevych, Leiterin Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
Women at War
Die feministische Agenda konzentriert sich heute auf Frauenrechte in der Ukraine, sexuelle Gewalt im Krieg und den Schutz von Menschenrechten. Gleichzeitig haben sich Freiwillige, Soldat:innen, Autor:innen, Regisseur:innen, Führungskräfte, Künstler:innen, Ärzt:innen, Musiker:innen, Wissenschaftler:innen und viele mehr der Aufgabe verschrieben, die Wahrheit über den Krieg gegen die ukrainische Bevölkerung im Ausland zu verbreiten.
Referent:innen:
Kateryna Priymak, Rettungssanitäterin, Aktivistin und Leiterin Ukrainian Women Veteran Movement
Yulia Paevska (Taira), Soldatin, Rettungssanitäterin und Kommandantin der Freiwilligeneinheit „Engel von Taira”
Gesine Dornblüth, Autorin und freie Hörfunkjournalistin
Moderation Heike Winkel, Kulturwissenschaftlerin, Projektmanagerin und Referentin Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politischen Bildung/bpb
War on Distance. Plakatausstellung
Im Rahmen des 60. Theatertreffen war die Plakatausstellung »War on Distance« mit grafischen Arbeiten von mehr als 20 ukrainischen Künstler*innen zu erleben.
Eine Ausstellung erkundet die Kategorie der Entfernung im Krieg, und zwar als politische, metaphysische, zeitliche, philosophische, wirtschaftliche und kulturelle Distanz. Sie umfasst zwei Projekte: »UKRAINIAN WARTIME POSTERS« (BIRUCHIY) & »SUPPORT UKRAINE PROJECT« (Pictoric).
Drastische Statements zum Kampf um Freiheit und Demokratie werden verbunden mit persönlichen Geschichten aus dem alltäglichen Leben im Krieg.