Der unbestrafte Täter kommt (immer) wieder. 90 Jahre seit dem Holodomor
In den Jahren 2022 und 2023 gedenkt die Ukraine dem 90. Jahrestag des Holodomor, der Völkermord von Ukrainer:innen durch Hungersnot in den 1930er–Jahren in der Sowjetunion. Das Ukrainische Institut präsentiert eine Reihe von Beiträgen zum historischen und künstlerischen Kontext des Holodomor.
Über den
Holodomor
Holodomor (auf Ukrainisch Голодомор ‚Tötung durch Hunger‘) war die gezielte Massentötung von Menschen durch Hungersnot in den 1930er-Jahren, ausgelöst durch die sowjetische Politik unter Josef Stalin. Dem Holodomor fielen in den 1930er Jahren etwa vier Millionen Ukrainer:innen zum Opfer. Mehr über den Holodomor erfahren Sie auch auf der Seite des Nationalen Holodomor-Museums in Kyjiw.
Warum man über den Holodomor heute sprechen sollte?
Die gezielte Massenötung von Menschen durch Hungersnot, ausgelöst durch die sowjetische Politik unter Josef Stalin, fielen in den 1930er –Jahren etwa vier Millionen Ukrainer:innen zum Opfer.
Die Geschichte des Holodomor veranschaulicht viele Themen und Mechanismen, die wir auch in der Gegenwart wiederfinden können.
- Das Verbrechen des sowjetischen Regimes, das auf staatlicher Ebene weder verurteilt noch anerkannt wurde, ermöglichte es Russlands, zu einer neoimperialistischen Macht aufzusteigen
- Die russische Macht setzt die Ernährungssicherheit weiterhin als Terrorwaffe ein, indem es Felder, Maschinen und Getreidelager zerstört und den Getreidevertrag manipuliert.
- Wie vor 90 Jahren spielt der unvoreingenommene und mutige Journalismus auch heute noch eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung der Verbrechen der Regime. Wie damals versucht Russland, die Verbreitung der Wahrheit im Interesse der eigenen Propaganda zu unterdrücken.
- Sowohl in den 1930er Jahren als auch heute versuchen ukrainische Künstler:innen, sich diesem äußerst sensiblen und schwierigen Thema in ihren Werken zu nähern.
Erfahren Sie mehr über den Holodomor und diese Themen im Detail in den folgenden fünf Beiträgen unten.
Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Goethe Institut realisiert. Gefördert durch Projektmittel des Auswärtigen Amtes zur nachhaltigen Stärkung der Resilienz der ukrainischen Kultur- und Bildungspartner.
Gestaltung: Design Büro „Spiilka“